Kurt Janetzky war ein angesehener Tiefhornspezialist und Musikwissenschaftler von Weltrang, der das Horn- und Kammermusikrepertoire mit der Herausgabe und Herausgabe von über zweihundert Manuskripten sowie Büchern und Artikeln zur Geschichte des Horns bereicherte. Er sagte oft: "Wenn ich noch einmal auf der Erde wiedergeboren werden sollte, würde ich als Hornist zurückkehren – und ich möchte wieder viertes Horn spielen!" Aber sein bleibendes Vermächtnis gilt dem Hornrepertoire und seinen Abhandlungen über die Geschichte des Horns.
Janetzky wurde 1906 in Breslau, Schlesien (heute zu Polen) geboren. Er studierte in Dresden bei Adolf Lindner und Ernst von Schuch, spielte dann viertes Horn im Sächsischen Staatsorchester und der Dresdner Oper unter den Dirigenten Richard Strauss, Hans Pfitzner und Karl Böhm. Er spielte kurzzeitig mit mehreren anderen Orchestern, wechselte dann nach Leipzig, wo er von 1946 bis 1971 Mitglied des Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters war. Er wurde mit dem Titel geehrt Kammervirtuose 1952. Er machte zahlreiche Aufnahmen mit Horn und Laute mit dem Leipziger Orchester und mit dem Ensemble für Alte Musik Pro Arte Antiqua Lipsiensis. Er war auch Mitglied des Schaffrath Hornquartetts, das für seine Aufführung der Schumann . bekannt wurde Konzertstück.
1972 zog Janetzky nach seinem Ausscheiden aus dem Orchester aus der DDR in den Westen, wo er seine Manuskripte leichter veröffentlichen und verbreiten konnte. Aus seiner Wohnung bei Heidelberg korrespondierte er intensiv mit internationalen Hornsolisten.
Janetzky fand viele Handschriften in kleinen Bibliotheken und Schlössern der ehemaligen DDR. Zu den Komponisten, deren Manuskripte Janetzky vor dem Vergessen gerettet hat, gehören CPE Bach, JC Bach, WF Bach, Boccherini, Danzi, Josef Haydn, Michael Haydn, Hummel, Leopold Mozart, WA Mozart, Nicolai, Pagnini, Anton Reicha, Schubert, Stamitz, Telemann, und von Weber.
Janetzky hielt Vorträge auf zahlreichen Hornkonferenzen und verfasste zahlreiche Artikel zur Geschichte des Horns und der Kammermusik. Sein Artikel "Die Metamorphosen der Möglichkeiten" (übersetzt von Dr. Ceceilia C. Baumann) erscheint in der Mai-Ausgabe 1972 von The Horn Call. Eine Sammlung seiner Vorträge und eine Auflistung seiner Editionen findet sich in:
- Aus der Werkstatt eines Hornisten: Gesammelte Aufsätze von Kurt Janetzky, herausgegeben von Michael Nagy, Wien, 1993.
Die Bücher von Janetzky sind maßgebliche Referenzen.
- Kulturgeschichte des Horns, mit Bernard Brüchle, übersetzt von Cecilia Baumann-Cloughly, erschienen bei Schneider, Tutzing, 1976.
- Das Horn (Das Horn: Eine kleine Chronik seines Werdens und Wirkens), mit Bernard Brüchle, übersetzt von James Chater, herausgegeben von Schott, Mainz, 1984 und Batsford, London, 1988 und Amadeus Press, Portland OR, 1988.
- Eine bildliche Geschichte des Horns (Seriöse Kuriositäten am Rande der Instrumentenkunde) Schneider, Tutzing, 1980.
Janetzky wurde 1978 als einer der ersten zum IHS-Ehrenmitglied gewählt. Eine Hommage erscheint in der Mai-Ausgabe 1995 von The Horn Call.